Morgens

Morgens,
wenn meine Sinne wieder ihre Augen aufschlagen,
ich in meiner Haut wieder aufwache,
legt mein Kopf gleich los.
Sorgenvolles Gedankenmeer.
Welle schmerzt im Puls.
Dann fällt mir mein Gebet wieder ein.
Ich existiere gar nicht.
Ich nicht.
Nur Augen-
Reine Wahrnehmung.

Was ist geschehen??

Was ist geschehen?
Fünf Jahre sind vorbei und plötzlich,
sind alle viel jünger als ich.
In der Nacht U Bahn,
heim.
Ich sehe beim Aussteigen mein Spiegelbild,
zwei tiefe Linien von meinem Augenwinkel weg.
Als ob mir jemand etwas geschenkt hätte,
das mich so freut, dass ich gar nicht mehr aufgehört habe,
zu lächeln.
Warst du das?
Wissen das die Anderen?
Diese schönen, jungen Kinder.
Dass, sie in ein paar Augenblicken
aufschauen werden,
und sich fragen,
wo sie all die Jahre gewesen sind?

Im vorüberziehen streift alles seine Bedeutung ab,
Wie ein Seufzen.
Gottes Schweigen bricht sich am U Bahn Bogen.
Durch meine Traurigkeit hindurch,
schauen große Augen auf die Welt.

Rätsel

Was für ein rätselhafter Tag heut ist-
– alle Zeichen bleiben stumm.
Gestern noch, da haben sie sich angeklammert,
jetzt fallen alle langsam ab.
Sie wissen, dass ich heut
leise,
ins Dunkle gehe.

Wie ein Wunder

Immer wenn das Allerschlimmste passiert,
ist da jemand;
ein Fremder.
Und immer wenn ich im Leid bin,
kann ich die normale alltägliche Freundlichkeit der Menschen
fühlen;
wie ein Wunder.

Nachtbus

Nachtbus fahren.
So wie früher.
Meine schlangenlinienförmigen Fußnoten
tragen mich heim.
Zu dir.
Wo dein junges Ich verborgen liegt,
Unter einer Maske aus Schlaf.

Alle Menschen sind mir plötzlich so fremd geworden.
Ich sehe in den Augen nach und nach das freundliche Licht ausgehen,
und es wird dünkler in mir.

Gänseblümchen

Stumme Worte. Sag mir all deine stummen Worte. Wenn die Buchstaben auf der Tastatur schlafen wie Gänseblümchen, dann sag mir deine stillen, leisen Worte aus Haut und Lippen.