Meine Liebe zu ihm ist dünkler…
Vielleicht gehört das dazu. Mit der hellen Liebe hatte ich nie viel Erfolg, wohin mit meinem Schmerz wenn du so ein Sonnenschein bist. Du mußt diesen Abgrund haben, den ich spüren kann. Sonst gehts nicht. Natürlich hast du auch deine Abgründe, no man is an Island…das ist eine falsche Assoziation…aber was ich sagen will ist:  kein Mensch bleibt nur ganz oben im Licht. Aber ich habe keinen Bezug dazu, nicht wie bei ihm. Er ist mir von Anfang an so verloren vorgekommen und innerlich so traurig. Ich weiß er kennt den bodenlosen Abgrund, auch wenn er es vor sich selbst verborgen hält. Und vielleicht zieht ihn das zu mir. Dieses Wissen. Mein Wissen über den Abgrund, vielleicht bewahre ich dieses Wissen für ihn auf, bis er es selbst sieht. Mit dem Abgrund bin ich zu ihm verbunden. Ich bewahre dieses Wissen für ihn.

Wenn man einen Schmerz zulange fest hält, wird er böse. Wenn man sehr verletzt ist, dann bleiben auf der Seele harte Stellen zurück, Narben oder so. Das sind dann Flecken in denen der Fluß behindert ist und man nicht verzeihen kann. Sie sind entstellend. Es sind Punkte wo die Seele ihre Unschuld verloren hat. Dort ist sie schuldig geworden. Ich tu was man von mir erwartet. Aber ich bin nicht dabei. Ich geh einfach weiter, vielleicht hörts ja irgendwann wieder auf. Die Welt war doch mal gut.

Alle Frauen tragen diesen Schimmer auf der Haut.
Wie kann ich dich da binden?
Wo du doch immer nur Haut siehst?
Ich kann nicht besser sein als ich bin,
Deine Stimme macht alles bitter.

Ein schwerer Stiefel tritt auf eine Fensterscheibe.
Glas zerspringt in tausend glitzernde Fragmente.
Luft stößt in meine Lungen.
Freiheit, Freiheit-
Nur in meinen Gedanken.

Lebenssinn

Vielleicht ist es so:
Lebenssinn. Das was einem das Leben an Scheiße bringt, nicht wieder als Scheiße auszuspucken.
Oder was noch schlimmer wäre: das was einem das Leben an Gold zukommen lässt, als Scheiße auszuspucken. Sinn des Lebens ist es, Stroh zu Gold zu spinnen. Das was einem widerfährt aufzusaugen und auf eine höhere Ebene zu heben. Zu transzendieren. Vielleicht liegt darin die Bestimmung der Welt. Alles was ist, auf eine höhere Ebene zu heben, bis nichts Niedriges mehr übrig ist. Und so vielleicht die Welt retten.

Wunschlos

Mein Herz möchte zu dir sprechen, es möchte vergeben, damit auch mir vergeben wird. Ich möchte uns verzeihen. Es war keine Illusion zu glauben, dass ich zu Großem, berufen bin. Ich hab mich nur darin getäuscht was Größe ist. Aber das Ziehen in mir, das mich auf die Suche schickt, ist immer echt gewesen. Jeder hat es, auch wenn es in unterschiedlichen Gewändern kommt. Jeder ist zu Großem berufen. Langsam, langsam wenn alles zur Neige geht, wird mein Geist aufsteigen und sich entfalten. Jean Cocteau hat über das Opium geschrieben, zumindest dachte er es, aber in Wahrheit waren seine Worte auf die Ewigkeit gerichtet. Heute kann ich sehen, dass die Welt durchsichtig geworden ist. Ich wünschte ich könnte dir sagen wie leid es mir tut. Aber mein Schmerz liegt nicht länger lose, er ist eingehüllt von Frieden. Ich bin anders geworden, im Laufen der Zeit. Aber trotzdem wünschte ich…ach…wenn ich doch nur mit dem Wünschen aufhören könnte…

Für meine Schwester

Meine Schwester ist kein zarter Engel,
aber Engel sind nicht zart.
Sie nimmt sich Raum,
Erleuchtet Raum.
Ein kleines Kraftwerk, mit bunt klimpernden Armreifen.
Ihre Anmut ist ohne Zögern,
ist vertrauensvolle Hingabe an den Raum,
dem sie sich schenkt.
Eine Stimme ohne Verstellung,
Fischpickerl, Volksschulhefte, Firlefanz und Großzügigkeit.
Dieser Sturm-
dieses riesige Löwinnenherz,
wie sollte es in einen Elfenkörper passen?
Es würde ihn zerbrechen,
mit dem Geräusch von knackender Schokolade.

About

Ich möchte aus dem Herzen sprechen. Ich möchte so viele Worte sagen, aber ich kenne ihre Bedeutung nicht. Ich möchte aus dem Herzen sprechen. Aus dem Vollen schöpfen, aber du bleibst verständnislos. Ich merke, dass ich nerve. Dass ich stammle. Dass ich pathetisch werde. Dabei möchte ich aus dem Herzen sprechen.